Alte Ölheizungen belasten die Umwelt und müssen ggf. saniert werden
Spätestens seit den umfassenden Diskussionen zum Klimaschutz steht die Ölheizung in starker Kritik. Vor allem alte Ölheizungen schädigen die Umwelt bewiesenermaßen, wodurch die energetische Sanierung zu einer festen Vorgabe des Staates wird. Bei Hausverkäufen spielt der Energiepass eine übergeordnete Rolle und beinhaltet die Daten zum Verbrauch, sowie zur Energieeffizienz der Heizungsanlage.
Moderne Ölheizungen können durchaus für umweltbewusstes Heizen sorgen und haben mit ihrer geringen CO2 Bilanz durchaus eine Daseinsberechtigung.
Dieser Artikel beleuchtet die Ölheizung und ihre Vor- wie Nachteile, die Energieeffizienz und die Möglichkeiten eines umweltschonenden Betriebs aus verschiedenen Perspektiven. Nach wie vor ist die Ölheizung in der Anschaffung eine der günstigsten Varianten, so dass sie trotz Kritiken auch in einigen Jahren noch eine wichtige Rolle in der Wärmeerzeugung spielen wird.
Die Ölheizung im Überblick – wie funktioniert sie?
Die Ölheizung besteht prinzipiell aus sieben Komponenten. Eine Heizungsanlage, die Öltanks und die Heizkörper, welche über Rohre mit dem Hauptsegment verbunden sind, bilden in ihrer Gemeinschaft die Ölheizungsanlage. Das Heizöl wird in entsprechenden Behältern gelagert und im Betrieb der Heizung in den anlageinternen Öltank gepumpt. Von dort aus wird es in den Heizkessel gebracht, auf die gewünschte Temperatur erwärmt und nach automatischer Öffnung des Magnetventils mittels Einspritzdüse in den Brennraum gesprüht. Jede Ölheizung verfügt über
- einen Öltank
- einen Heizkessel
- einen Wärmetauscher
- eine Umwälzpumpe
- die Abgasleitung
- diverse Heizungsrohre
- mehrere Heizkörper.
Ölheizungen können nicht nur zur Erzeugung von Heizwärme, sondern auch in der Aufbereitung des Warmwassers Verwendung finden. Eine moderne, kombinierte Anlage senkt den Ölverbrauch und verbrennt das Öl sauber und ohne eine starke Rußbildung. Über die Abgasleitung und den Schornstein gelangen die Abgase aus dem Haus und sind als Rauch, der aus dem Schornstein aufsteigt, ersichtlich. Die Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser basiert auf einem komplexen Prozess, den die Heizungsanlage automatisiert vornimmt. Eine Ölheizung sorgt für eine schnelle Erwärmung der Räume, wodurch sie in vielen Häusern nach wie vor die erste Wahl bei der Entscheidung für eine Heizungsanlage ist.
Die Vorteile von Ölheizungen
Die Kosten für Heizöl sind je nach Marktlage und aktuellem Rohölkurs ein Vor- oder ein Nachteil. Der Ölpreis ist volatil und daher von immensen Schwankungen gezeichnet. Wer sein Heizöl zu einem günstigen Preis, bei niedrigem Rohölkurs bestellt, kann die Wohnräume in der kalten Jahreszeit durchaus kostenbewusst beheizen.
Ein spürbarer Vorteil einer Ölheizung ist die günstige Anschaffung. Während andere Heizungsanlagen eine Investition im fünfstelligen Bereich erfordern, sind moderne und umweltbewusste Ölheizungen bereits ab 3.000 Euro Anschaffungspreis erhältlich.
Durch die zahlreichen Importe aus aller Welt sind Versorgungsengpässe mit Heizöl in Deutschland ausgeschlossen. Das wiederum ist vorteilhaft, da Eigenheimbesitzer und Eigentümer das ganze Jahr über Heizöl einkaufen und somit von den Preisschwankungen am Markt profitieren können.
Mit einer modernen Ölheizung und entsprechender Brenntechnik lässt sich der Verbrauch gegenüber alter Heizungsanlagen um bis zu 30% senken. Mit sinkendem Verbrauch spart der Nutzer nicht nur enorme Kosten, sondern schont die Umwelt und stößt weniger schädliche Partikel über den Heizungsbetrieb aus.
Die niedrigen Anschaffungskosten amortisieren die Ölheizung bereits wenige Jahre nach ihrer Anschaffung, wodurch die Modernisierung alter Heizungsanlagen nicht langfristig geplant oder hoch kreditiert werden muss. Moderne Technologien senken den Ölverbrauch bei einer gleichzeitig um bis zu 85% ansteigenden Wirkungskapazität.
Im Überblick:
- günstige Anschaffung
- Versorgungsengpässe nahezu ausgeschlossen
- mit modernen Ölheizungen können die Kosten um bis zu 30% gesenkt werden
Diese Nachteile weist die Ölheizung auf
Die Umweltbilanz von Ölheizungen deutet auf einige Nachteile hin. Selbst bei modernen Ölheizungen, die nachweislich weniger fossile Brennstoffe verbrauchen und somit weniger Schadstoffe ausstoßen, kann man nicht wirklich von umweltbewusstem Heizen sprechen.
Ebenfalls in seiner nachteiligen Performance nicht zu unterschätzen sind die Ölpreise. Diese schwanken stark, so dass der Kunde bei der Bestellung von Heizöl unbedingt vergleichen und sich über den aktuellen Rohölpreis informieren sollte. Bestellt man zu einem falschen Zeitpunkt, wenn der Ölpreis sehr hoch ist, können sich die Heizkosten für das Jahr allein durch die höheren Anschaffungskosten verdoppeln.
Öl ist ein fossiler Brennstoff, der nicht in unbegrenzter Kapazität verfügbar ist. Auch wenn sich der Schadstoffausstoß bei Umrüstung auf eine moderne und saubere Ölheizung reduzieren lässt, bleibt das Risiko der Erdausbeutung und der auf lange Sicht möglichen Verknappung von Heizöl erhalten.
Im Überblick:
- keine umweltfreundliche Lösung zum Heizen
- Austausch/ Sanierungspflicht, wenn älter als 10-15 Jahre
- stark schwankende Ölpreise
Ölheizungen sind günstig in der Anschaffung
Ein deutlicher Pluspunkt für die Ölheizung basiert auf den überschaubaren Anschaffungskosten der Anlage. Günstige Anlagen für ein Einfamilienhaus sind ohne Einberechnung der Heizkörper und Rohrleitungen bereits ab 3.000 Euro erhältlich. Möchte ein Haushalt von einem anderen Heizsystem auf eine Ölheizung umsteigen und benötigt diesbezüglich die Anlage, die Rohrverbindungen und die Heizkörper, ist mit Kosten von 5.000 bis 9.000 Euro zu rechnen.
Niedertemperaturkessel und innovative Brennwerttechniken gehören zu den etwas teureren Anschaffungen, stellt man den Kaufpreis einer konventionellen Ölheizung mit Konstant-Temperaturbetrieb gegenüber. Dennoch ist eine Ölheizung mit konstanter Temperaturhaltung keine Lösung, wenn es um das umweltbewusste Heizen und die Senkung des Ölverbrauchs geht.
Die niedrigen Preise in der Neuanschaffung sollten ein Anhaltspunkt für Überlegungen sein, beim Heizen mit Öl auf eine Anlage mit marginaler Emission und einer Erhöhung der Heizwerte zu blicken. Die Möglichkeiten sind vielseitig und zeigen sich im Vergleich mit einer großen Auswahl an Herstellern, modernster Technik und der damit verbundenen Energieeffizienz und Umweltschonung. Eine KfW Förderung oder BAFA Förderung erhält man für Ölheizungen im Vergleich zu anderen Heizsysthemen, wie Hybridheizung, Pelletheizung, wasserführender Kamin, Mikro BHKW oder Wärmepumpe nicht.
Welche laufenden Kosten entstehen beim Heizen mit Öl?
Die Betriebskosten bei Ölheizungen lassen sich aufgrund der schwankenden Ölpreise nur schwer pauschalisieren. Eine grundsätzliche Aussage zur Ersparnis durch
einen niedrigen Verbrauch lässt sich dennoch treffen, wenn eine alte Ölheizung gegen eine neue auf Öl basierende Brenntechnik ausgetauscht wird.
Einmal pro Jahr muss die Ölheizung mit allen Komponenten gewartet, auf ihre Funktion und die Betriebssicherheit geprüft werden. Auch die Kontrolle des Schornsteins fließt in die Betriebskosten ein und ist eine Maßnahme, die vom Gesetzgeber gefordert und für die sichere Nutzung von Ölheizungen wichtig ist. Bei Heizölbestellungen wird in die Preisangabe pro Hektoliter und Kosten pro Kilowattstunde eingeteilt. Die laufenden Kosten stehen im direkten Zusammenhang mit dem Ölpreis und dem Exportland, aus dem das Produkt nach Deutschland importiert wird.
Um eine effiziente Senkung der Heizkosten zu erzielen, sollten Ölbestellungen grundsätzlich in der größtmöglichen Menge und nicht in kleinen Tranchen erfolgen. Der Preis pro Hektoliter verringert sich mit der bestellten Ölmenge. Das bedeutet, dass die Bestellung des Jahresvorrats oder die gemeinsame Bestellung mit der Nachbarschaft eine Kosteneinsparung mit sich bringt und für deutliche Vorteile in den laufenden Kosten sorgt.
Öl – oder Gasheizung? Unterschiede und die Umweltbilanz
In Gegenüberstellung von Gas- und Ölheizungen erzielt die Gasheizung auf den ersten Blick eine bessere Umweltbilanz. Umweltbewusstes Heizen mit Gas ist möglich, wenn es sich um echtes Ökogas und damit um eine Herstellung aus biologischen Rohstoffen handelt. Da die Herstellungsgrundlagen nicht immer transparent und völlig klar sind, lässt sich keine grundsätzliche Umweltbilanz ermitteln.
Wer seine Gasheizung mit Biogas betreibt und dabei Gas aus Nahrungsmitteln wie Mais oder Getreide und aus der Gülle großer Tiermastbetriebe ausschließt, entscheidet sich für eine minimale CO2 Emission und spart CO2. Hier wird der Ausstoß in der Herstellung des Biogases in die Berechnung einbezogen. Die Ölheizung basiert prinzipiell auf dem Betrieb mit fossilen Brennstoffen. Daher steht sie in der Umweltbilanz schlechter da als eine Gasheizung, bei der die Entscheidung für den Brenngrundstoff Möglichkeiten zur umweltschonenden Nutzung schafft.
Wer mit Öl heizen und sich für eine preiswerte Anschaffung und eine der am weitesten verbreiteten Heizungsanlagen entscheiden möchte, sollte die Umweltschonung durch eine Modernisierung des Heizsystems fördern und auf energieeffiziente Anlagen, sowie die Kombination mit einer Solaranlage oder Solarthermie vertrauen. Auf diesem Weg sinken die Kosten, während das Umweltbewusstsein steigt und der Abgasausstoß nachhaltig verringert wird. Auch ein Gasvergleich hilft hier, die richtige Entscheidung zu treffen.
Ölheizung | Gasheizung | |
Effizienz | Normnutzungsgerade von 105% | Normnutzungsgerade von 109% |
Gerätekosten | 3000 – 6500 Euro | 4000 – 5000 Euro |
Platzbedarf | erhöhter Platzbedarf | geringer Platzbedarf |
Umweltfreundlichkeit | CO2-Ausstoß ist höher als der bei Gas | im Vergleich zu Öl relativ umweltfreundlich |
Fazit – Warum die Ölheizung auf lange Sicht nicht konkurrenzfähig ist
Schon zum aktuellen Zeitpunkt ist klar, dass Ölheizungen auf lange Sicht aus den Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern verschwinden werden. Aktuell heizen die meisten Eigentümer noch mit Öl, doch die Ressource ist nicht unendlich verfügbar. Das wiederum bedeutet, dass sich neue Heizsysteme durchsetzen und die Ölheizung auf lange Sicht ablösen werden. Aktuell handelt es sich bei Ölheizungen um die in der Anschaffung günstigste Anlage. Der Betrieb erfordert allerdings höhere Ausgaben als bei Gasheizungen.
Durch die volatilen Preise können Eigentümer ihre Heizkosten beeinflussen und Öl zum Beispiel dann bestellen, wenn das Angebot günstig ist. Moderne Ölheizungen sind weitaus umweltschonender als ältere Modelle. Doch eine gute und bedenkenlose Umweltbilanz ist mit Heizöl nicht erzielbar. Aus diesem Grund ist absehbar, dass die Ölheizung in Zukunft eine immer unwichtigere Rolle spielen und sich auf Dauer nicht behaupten wird.
Wer seine Heizung erneuern möchte, findet – neben Stromvergleich – auf unserer Seite weitere relevante Informationen zum Thema Heizungsberatung, weitere Heizsystheme oder Kleinwindanlagen.
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