Heizungsmodernisierung mit KfW Förderung
Da die Erneuerung einer Heizungsanlage – um umweltbewusst heizen zu können – je nach Heizmaterial und Objektgröße im mittleren fünfstelligen Bereich angesiedelt sein kann, sind Käufern und Eigentümern ohne eine Bezuschussung der energetischen Sanierung oftmals die Hände gebunden. Hier greift die KfW, ihres Zeichens die Kreditanstalt für Wiederaufbau, und bietet unterschiedliche Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen von Immobilien, zum Beispiel für die mit Erdgas betriebene Gas-Brennwerttechnik. Da es unterschiedliche Zuschüsse und Förderprogramme gibt, sollte der Hausbesitzer eine Heizungsberatung in Anspruch nehmen und sich über das für ihn beste Angebot zur KfW Förderung für die Heizung in Kenntnis setzen.
Beim Kauf älterer Immobilien ist davon auszugehen, dass die Heizungsanlage veraltet ist und in Sachen Energieeffizienz lange nicht mit aktuelleren Heizungsanlagen mithalten kann. In vielen Immobilieninseraten sehen potenzielle Käufer, dass die Energieeffizienz bei älteren Häusern in den Bereichen D, E, F, G oder gar H angesiedelt sind. Dieser Umstand erzeugt nicht nur unverhältnismäßig hohe Heizkosten, sondern spricht ebenso dafür, dass der Heizungsbetrieb mit einer nicht vermeidbaren Umweltschädigung einhergeht. Im Optimalfall sollte man dann die Heizung erneuern.
Was und wie fördert die KfW bei energetischen Sanierungen?
Fakt ist, dass die KfW ausschließlich Projekte fördert, die nach der Sanierung eine nachweislich gute Klimabilanz und Energieeffizienz haben.
Die Bewilligung für einen KfW Heizungskredit oder einen einmaligen Zuschuss erhält nur, wer die Voraussetzungen erfüllt und die Sanierung in allen Schritten belegen kann. Im Bereich KfW Förderungen für Heizungsanlagen gibt es nicht nur verschiedene Kategorien, sondern in erster Linie zwei Einstufungen. Bei einer Vollsanierung mit anschließendem Energiebetrieb als KfW Effizienzhaus können Eigentümer sowohl eine Kreditförderung, als auch einen einmaligen Zuschuss erhalten. Die Förderung wird nach Bewilligung auf das Konto des Hauseigentümers überwiesen und ist ein zweckgebundener Kredit, für den Nachweise zur Verwendung erbracht werden müssen. Der Zuschuss hingegen, ebenfalls zweckgebunden, ist nur über das Portal der KfW abrufbar.
Wer kann eine KfW Förderung beantragen?
Grundsätzlich können alle Eigentümer und Eigenheimbesitzer eine KfW Förderung beantragen und davon profitieren. Im Regelfall wird die KfW Förderung vor allem bei der Heizungssanierung im Altbau beantragt. Aber auch im Neubau kann ein Zuschuss durch die KfW erfolgen, wenn es sich um ein Effizienzhaus mit Erfüllung aller diesbezüglichen Kriterien handelt.
Diese Förderung ist sowohl als Einzelmaßnahme bei der alleinigen Sanierung der Heizungsanlage, aber auch als Zusatzkredit bei einer Komplettsanierung erhältlich. In diesem Fall würde die KfW das energetische Projekt finanzieren, während die anderweitigen Baumaßnahmen über einen anderen Kreditgeber, beispielsweise die Hausbank, finanziert werden.
Die Beantragung kann durch Privatpersonen, Kommunen und gewerbliche Bauträger erfolgen. Daher sind KfW Förderungen für ein sanierungsbedürftiges kommunales Wohnhaus ebenso möglich, wie für das Eigenheim oder den Neubau mit Fokus auf maximale Energieeffizienz und die Einstufung des Objekts in eines der KfW Effizienzhausprogramme.
Im Überblick:
- grundsätzlich können alle Hauseigentümer eine FfW-Förderung beantragen
- im Regelfall erfolgt die Beantragung für Heizungsanlagen in Altbauten
- für Neubau ebenfalls möglich, wenn es sich um ein Effizienzhaus handelt
- sowohl als Einzelmaßnahme, als auch als Zusatzkredit im Rahmen einer Komplettsanierung möglich
Voraussetzungen für die Bewilligung einer KfW Förderung der neuen Heizungsanlage
Ob der Förderung zugestimmt wird, hängt von den eingehaltenen Voraussetzungen des Antragstellers ab. Um eine KfW Bezuschussung zu erhalten, muss der Antrag grundsätzlich vor Sanierungsbeginn eingehen und bewilligt werden. Wer sein Bauvorhaben vorab beginnt, muss mit einer Ablehnung der Förderung rechnen, auch wenn er energieeffizient saniert und die Bedingungen der Förderung einhält.
Ebenso ist es notwendig, die Beantragung mit einem zugelassenen Energieberater gemeinsam vorzunehmen. Nur in der Effizienz-Experten Liste des Bundes eingetragene Energieberater erfüllen die Voraussetzung, für und mit ihren Kunden gemeinsam eine Förderung für die energetische Heizungssanierung zu beantragen. Nachgewiesen werden muss, wie alt die aktuelle Heizung ist und welche Effizienzsteigerung und Schadstoffsenkung durch die Sanierung entsteht. Weiter ist der KfW mitzuteilen, auf welche Brennstoffe sich der Antragsteller konzentriert, also, welche Heizung installiert werden soll.
Je nach Förderprogramm unterscheiden sich die Zuschusshöhe und die Modalitäten, die durch die KfW in der Tilgung und Verzinsung geboten werden. Allein aus diesem Grund ist es wichtig, eine professionelle Energieberatung in Anspruch zu nehmen und die Beantragung mit einem Energieexperten gemeinsam vorzunehmen. Für Denkmalimmobilien und Altbauten, bei denen neben der Heizungssanierung eine Vollsanierung inklusive Dämmung anfallen, gelten besondere Regelungen und von den konventionellen Einstufungen abweichende KfW Förderungen.
Die Voraussetzungen im Überblick:
- Der Antrag auf die KfW-Förderung muss vor Sanierung eingehen und bewilligt werden
- die Beantragung muss mit einem zugelassenen Energieberater gemeinsam vorgenommen werden
- es muss nachgewiesen werden, wie alt die Heizung ist welche Effizienzsteigerung und Schadstoffsenkung erzielt wird
- es muss auch angegeben werden, auf welche Brennstoffte sich der Antragssteller fokussiert
- für Denkmalimmobilien und Altbauten mit Vollsanierung inkl. Dämmung gelten besondere Regelungen
KfW Kredite: Wie teuer darf die neue Heizungsanlage sein?
In der Bezuschussungshöhe hat die KfW konkrete Limits. Diese richten sich nach der beantragten Fördermaßnahme, der Objektgröße und dem zukünftigen Energieträger der Heizungsanlage. Es gibt somit keine pauschal gültige Summe, die man als Limit für die Heizungsanlage ansetzen kann. Interessant sind die Programme 430 und 433, da sich diese vollständig mit der Sanierung und Bezuschussung von Heizungsanlagen beschäftigen.
Das Konzept KfW Förderung 430 bezeichnet Zuschüsse für die Modernisierung einer Heizung, wobei der Energieträger unbedeutend ist. Diese KfW Förderung können Eigentümer erhalten, egal ob sie eine neue Ölheizung oder Gasheizung, eine Pelletheizung oder eine Solarthermie installieren möchten. Anders verhält es sich bei der Förderung über Programm 433. Hier geht es um einen einmaligen Zuschuss mit Bonusförderung, der für die Brennstoffzelle bewilligt wird. Um die Unterschiede der KfW Förderung 430 und 433 übersichtlich darzustellen, erfolgt hier eine kurze stichpunktartige Inhaltserläuterung.
KfW Förderung 430 als Investitionszuschuss (Stand Februar 2019):
- einmalige Bezuschussung
- 10 Prozent der Kosten
- Auszahlung erst ab 300 Euro möglich
- pro Wohneinheit nicht mehr als 5.000 Euro
- Ausnahme: Heizungspaket wird mit 15 Prozent bis 7.500 Euro gefördert
KfW Förderung 433 als Brennstoffzellenzuschuss (Stand Februar 2019):
- einmalige Zahlung, bestehend aus Basis- und Bonusförderung
- Erstattung bis zu 40 Prozent der Kosten
- Basisförderung mit 5.700 Euro
- Bonus als leistungsabhängiger Anteil mit 450 Euro / pro 100 Watt Leistung
- Wirkungsgrad in Betrieb muss 82 Prozent Effizienz erzielen
- Eigentümer muss 10-jährigen Wartungsvertrag abschließen
Je nach Sanierungs- und Kostenaufwand kann die KfW Förderung bei kleineren Energieeffizienzprojekten als Einzellösung gewählt, oder mit einem konventionellen Modernisierungs- oder Immobilienkredit gekoppelt werden.
Tipp: KfW Kredit energetische Sanierung mit Immobilienkredit koppeln
Bei der Beantragung einer Immobilienfinanzierung fragen Banken bei Altbauten grundsätzlich, ob vor dem Einzug eine Modernisierung erfolgt. Dabei handelt es sich nicht um eine Frage aus Neugier, sondern um die Möglichkeit eines Angebots, die konventionelle Finanzierung mit einer KfW Förderung zu koppeln.
Wer Bestandsimmobilien mit älterer Heizung kauft, kann seine Zinsbelastung in der Finanzierung mindern, in dem er die Kreditierung splittet und die für die Heizungssanierung benötigte Summe direkt als Förderung mit zinsgünstiger Performance bezieht. Der Kreditgeber rät potenziellen Eigentümern mit dem Fokus auf energetische Sanierungen, einen Teil der Finanzierung über die KfW Förderung zu realisieren und auf diesem Weg in den Gesamtkosten des Kredits zu sparen.
Neben den Programmen 430 und 433 ist auch der Ergänzungskredit 167 für Eigentümer interessant, die ihre neue Heizung mit einer Solartherme koppeln oder sich grundsätzlich für eine Heizungsanlage mit biologischen Energieträgern entscheiden. Es muss potenzielle Käufer nicht wundern, wenn die kreditgebende Bank nach zeitnah geplanten Sanierungen und energetischen Modernisierungen fragt. Da die Verzinsung für Heizungsförderungen bei der KfW günstig und die Förderung selbst mit einigen Vorteilen behaftet ist, sollte dieser Anteil der Finanzierungssumme extern und nicht über den konventionellen Immobilienkredit abgewickelt werden.
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Alternative – BAFA Förderung für die Heizung
Die KfW ist der bekannteste, aber nicht der einzige Förderer für Heizungssanierungen mit energetischer Ausrichtung. Ein Blick auf die BAFA lohnt sich auch im Vergleich mit der KfW, vor allem wenn es um eine Umstellung auf erneuerbare Ressourcen geht. Hausbesitzer und Hauskäufer können die Förderung bei der BAFA beantragen und je nach Aufwendungen und Maßnahmen Zuschüsse von 4.500 Euro und mehr erhalten. Während die KfW Förderung bei Vollsanierungen und für alle modernen Heizungen geeignet ist, lohnt sich beim Fokus auf erneuerbare Energien durchaus eine Anfrage bei der BAFA. Die Voraussetzungen zur Bewilligung sind ähnlich, auch die BAFA verlangt eine Plausibilitätserklärung durch einen zertifizierten Energieberater.
Weitere KfW Förderungen: Ladesäule bzw. Wallbox für Elektroauto
Die KfW bietet einen Zuschuss von bis zu 900,- Euro für die Wallbox Installation im privaten Ablauf an. Wie das Ganze in der Praxis abläuft können Sie bei Gartenbuddy.de nachlesen. Dort ist ein Erfahrungsbericht über den Ablauf der Installation sowie die Beantragung der KfW Förderung zu lesen.
Fazit: KfW Förderung vergünstigt Heizungsmodernisierung deutlich
Je nach Region sind Heizungen in Bestandsbauten älter als 10 Jahre. In ländlichen Gegenden weisen Heizungsanlagen in Eigenheimen nicht selten ein Alter von über 20 bis 25 Jahren auf.
Die Erneuerung einer Heizungsanlage mit oder ohne Umstellung der Brennmaterialen ist teuer. Vor allem, wenn der Austausch der Heizungsanlage mit einer kompletten Sanierung der Rohre, der Heizkörper und des Schornsteins einhergeht. Hier ist eine KfW Förderung eine optimale Entscheidung, wenn ein zinsgünstiger Kredit mit Tilgungsvorteilen gesucht wird.
Welche Förderung sich im Einzelnen eignet, erfährt der Interessent im Rahmen einer Beratung. Die Erneuerung der Heizung in Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern wird durch die KfW bezuschusst, wenn der Wirkungsgrad zu den Vorgaben der angebotenen Förderprogramme passt und die Energieeffizienz im vorgegebenen Rahmen steigt. Alle Eigentümer können die Beantragung vornehmen, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen und den Antrag stellen, ehe sie mit dem Bauvorhaben beginnen. Die Bewilligung muss zwingend vor Sanierungsstart erteilt werden.
Informieren Sie sich bei uns auch gerne zum Thema Gasvergleich und Stromvergleich.
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